Was ist ein Drittstandort?

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Die IT-Infrastruktur ist heute für praktisch die gesamte Geschäftstätigkeit eines Unternehmens von zentraler Bedeutung. Entsprechend schwerwiegend sind die Folgen, wenn diese IT ausfällt. Als Teil der Vorbereitungen auf einen solchen Fall können Sie einen Drittstandort vorsehen, an dem wesentliche Geräte und Daten bereitgehalten werden.

Was ist ein Drittstandort und wozu dient er?

Die Daten Ihres Unternehmens sind an seinen Hauptstandorten auf jeden Fall verfügbar. Neben einem  vor Ort angelegten Backup sind diese Daten auch bei Ihren Kunden gespeichert, wenn auch verteilt auf deren Standorte.

Ein zusätzlicher Drittstandort ist geografisch hinreichend getrennt von den Erststandorten, sodass dort entstandene Schäden den Drittstandort nicht auch in Mitleidenschaft ziehen können. Oft wird ein solcher Standort sinnvollerweise besonders gesichert.

Das Ziel eines solchen weiteren Standorts ist es, sowohl Daten als auch IT-Funktionalität in Reserve bereithalten zu können. In vielen Fällen wird es sich bei den Geräten um Webserver handeln. Das sind Computer, die über das Internet erreichbar sind und Daten und Funktionalität online bereitstellen können.

Der Begriff der Business Continuity

Mit diesem Sammelbegriff bezeichnet man alle Vorkehrungen, die dazu dienen, wesentliche Geschäftstätigkeiten auch im Falle großer Störungen weiterlaufen lassen zu können.

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Um sinnvoll planen zu können, müssen alle Eventualitäten für solche Schadensfälle berücksichtigt werden. Es kann sich um einen Ausfall von Zulieferungen genauso handeln wie um den Ausfall von wesentlichen Mitarbeitern. Alle diese möglichen Einschränkungen erfordern auf sie abgestimmte Vorbereitungen.

Ein ganz wesentlicher Punkt ist aber auch der Ausfall der IT. Das kann den Verlust von Daten und auch den Verlust von Funktionalität bedeuten. Warum ist eine sorgfältige Planung für solche Fälle von wesentlicher Bedeutung?

– Ein Ausfall der IT kann die Existenz des Unternehmens gefährden. Ohne IT wird in vielen Fällen kaum mehr sinnvoll weitergearbeitet werden können. Das ist noch nicht sehr lange so und deshalb wird diese Gefahr in vielen Unternehmen immer noch sträflich vernachlässigt und unterschätzt.

– Entsprechende Vorkehrungen können wirtschaftliche Vorteile bringen, auch wenn gar kein katastrophaler Schadensfall eintritt. Viele Versicherungen bieten Ihnen niedrigere Prämien, wenn entsprechende Planungen und Vorbereitungen nachweisbar sind. Es kann auch sein, dass Ihnen ein Versicherungsschutz nur unter solchen Bedingungen überhaupt angeboten wird.

– Wird eine Krise mit entsprechenden Vorbereitungen von Ihrem Unternehmen gut bewältigt, schafft das viel Vertrauen auf Seiten Ihrer Kunden. Das wird insbesondere dann der Fall sein, wenn sich Ihre Konkurrenten weniger gut halten können. Ein solcher Fall bietet Ihrem Unternehmen geradezu enorme Chancen, denn nach einem Totalausfall Ihrer Konkurrenten werden Sie fast zwangsläufig viele neue Kunden an Ihrem Unternehmen interessieren können. Das bringt Ihnen aber nur dann etwas, wenn Sie diese neue Nachfrage auch bedienen können.

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Ein Drittstandort als Teil der Strategie zur Disaster Recovery

Die Disaster Recovery ist ein Teil der Maßnahmen zur Business Continuity. Im IT-Bereich fokussiert sie sich auf den Erhalt Ihrer Daten und der Wiederherstellung der Funktionalität Ihrer IT-Systeme.

Um die für Ihr Unternehmen notwendigen Maßnahmen treffen zu können, müssen zuerst Ihre individuellen Anforderungen geklärt werden. Welche Systeme sind essentiell und wie schnell müssen sie im Schadensfall an Ihrem Erststandort durch Systeme am Drittstandort ersetzt werden können? Diese Periode kann je nach Anwendung und Geschäftsfeld von einigen Sekunden bis zu einigen Wochen variieren.

 

Für ein größeres Unternehmen kann eine interne Lösung sinnvoll sein. Das Unternehmen betreibt dann seinen Drittstandort für die IT selbst, was natürlich auch die dort vorhandenen Geräte und ihren Betreib umfasst.Für kleinere Firmen wird sich eine interne Lösung kaum auszahlen. Dann bietet sich eine DRaaS oder Disaster Recovery as a Service an. Ein externer Anbieter betreibt dann die Infrastruktur am Drittstandort und stellt Ihnen eine Verbindung zu seinen Servern zur Verfügung.

Maßnahmen zum Betrieb eines Drittstandorts

Gleich ob es sich um eine unternehmensinterne oder eine von einem auswärtigen Anbieter gewählte Lösung handelt, der Standort selbst wird gegen alle vorstellbaren Gefahren besonders gesichert sein. Zu den Bedrohungen gehören auf jeden Fall Feuer, Wasser, Erdbeben und sämtliche Witterungseinflüsse. Dazu kommen Versorgungsprobleme wie die Anbindung an das Internet, elektrischer Strom für die Anlagen sowie Wasser und Nahrung für das Personal. Des Weiteren ist der Standort gegen menschliche Angriffe durch Kriminelle oder Terroristen zu sichern.

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Externe Anbieter greifen gerne auf Standorte wie unterirdische Bunker in den Schweizer Alpen zurück. Ein interessantes Beispiel ist der Drittstandort, der für die Olympischen Winterspiele im norwegischen Lillehammer 1994 eingerichtet wurde. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehörte auch die Geheimhaltung betreffend den Ort selbst, wo sich ein Backup der gesamten Datenverarbeitung befand. Das Beispiel zeigt auch, dass die Einrichtung eines Drittstandorts einen stabileren Betrieb ermöglicht und auch dann Vertrauen schafft, wenn er nicht tatsächlich gebraucht wird.