Was bedeutet SCORM?

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Die Abkürzung SCORM steht für Sharable Content Object Reference Model, also ein Referenzmodell für durch Standardisierung einfach übermittelbare Inhalte. Bei diesen Inhalten handelt es sich um Kurse aus dem Bereich des E-Learning. Diese Inhalte sollen so in verschiedenen Umgebungen wiederverwendbar sein. Diese Umgebungen sind sogenannte LMS oder Learning Management Systems.

Welches Problem löst SCORM?

Kurse für E-Learning gibt es schon seit den neunziger Jahren. Ohne Standardisierungen muss ein solcher Kurs aber für jede

SCORM

E-Learning gewinnt immer mehr an Relevanz

Plattform neu programmiert werden. Gerade für Großunternehmen und Bildungsinstitutionen wie Universitäten stellt das ein Problem dar, wenn eine größere Anzahl von Kursen umgestellt werden muss. Mit dem Standard SCORM fällt dieser Aufwand weg.

Welche Bestandteile gehören zu SCORM?

Allgemein handelt es sich bei diesem Standard um eine Liste von technischen Anforderungen. Diese müssen erfüllt sein, damit ein E-Kurs von jeder LMS erkannt und verwendet werden kann, die ihrerseits den Standard erfüllt. Der Standard wurde zu Beginn der 2000er Jahre entwickelt. Die erste Version 1.1 ist kaum mehr in Verwendung. Heute kommt entweder 2.1 oder die neueste Version 4 zum Einsatz. Diese Versionen zeichnen sich durch eine schrittweise Verfeinerung aus. Für ein LMS stellt sich jeweils die Frage, welche Version von SCORM es unterstützt.

Bestandteile des Standards

Die Spezifikationen sind in vier Teile gegliedert.

  • Overview. Der erste Teil bietet einen Überblick über den Standard und enthält eine Einführung in die folgenden drei Teile.
  • Content Aggregation Model oder CAM
    Dabei handelt es sich um eine Datei im Format xml. Sie beschreibt die für Lernpakete nutzbaren Ressourcen, die den tatsächlichen Kursinhalt bereitstellen. Des Weiteren sind Angaben zu den Möglichkeiten zur Zusammenfassung und Strukturierung enthalten.
    Zu diesen Daten gehören beispielsweise Angaben zu den zulässigen Dateiformaten und URLs. Mit Organizations bezeichnet man die Organisationsform dieser Ressourcen. Darüber hinaus sind Metadaten enthalten, die für Suchfunktionen verwendet werden können.
  • Run-Time Environment oder RTE
    In diesem Teil geht es um das dynamische Verhalten des Lernmaterials. Einen Kurs im E-Learning muss man nicht in einer Sitzung bewältigen. Dass das nicht notwendig ist, gehört gerade zu den Vorteilen dieser Art der Vermittlung. Der jeweils aktuelle Punkt, wo sich ein Kursteilnehmer gerade befindet, soll also gespeichert werden. Loggt sich der Kursteilnehmer wieder ein, springt sein Kurs automatisch zu diesem Punkt.
  • Sequencing and Navigation oder SN
    Dieser Teil des Standards behandelt den Einfluss des Nutzers auf die Art der Präsentation und die Reihenfolge der Teile. Diese Möglichkeiten stehen dem Autor eines Kurses zur Verfügung, um dem Teilnehmer ein bestimmtes Ausmaß an Kontrolle über den Ablauf seines Kurses zu geben.
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Form eines Kurses aus E-Learning im SCORM-Format

Ein SCORM-Kurs liegt in der Form einer komprimierten zip-Datei vor. Darin ist eine Datei mit der Bezeichnung imsmanifest.xml enthalten, die den Inhalt des Kurses beschreibt. In dieser xml-Datei muss sich eine eindeutige Kennung des Kurses befinden. Dazu sind minimale Metadaten zur Beschreibung des Pakets und die Angabe der verwendeten Version des SCORM-Standards erforderlich. Als weiteren Bestandteil dieser Datei ist eine Auflistung der Dateien zu nennen, die zum Starten und Bereitstellen jeder Ressource wichtig sind. Was den Inhalt betrifft, gehören die Ressourcendateien zum Kern eines E-Learning Kurses. In diesen Dateien sind Texte, Bilder und Dateien in anderen Formaten enthalten. Schließlich gehören auch Schema- und Definitionsdateien in den Formaten XSD und DTD zu einem Kurs in SCORM-Format, die auf Manifestdateien verweisen.

Aufbau und Funktionen eines E-Learning Kurses

Ein solcher Kurs kann aus Modulen zusammengesetzt werden. Das ist ein besonderer Vorteil, weil diese Module in verschiedenen Kursen verwertet werden können. Der Autor eines Kurses kann Feedback erhalten. Er kann sehen, welche Teilnehmer den Kurs abgeschlossen haben und wieviele Punkte sie bei den im Kurs enthaltenen Tests erzielen konnten. Für den Ablauf eines Kurses kann der Autor Regeln festlegen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass der Kursteilnehmer bestimmte Ressourcen aufrufen muss, bevor er einen Test absolvieren kann.

Erstellung eines Kurses im SCORM-Format

Es ist möglich, den Anforderungen des Standards gemäß einen Kurs nur mit Texteditoren zu erstellen. Dazu sind aber entsprechende technische Kenntnisse nötig. Erforderlich sind die Details der Dateiformate xml und mindestens auch html. Darüber hinaus muss der Autor Code für die Einbindung eines LMS programmieren und alle Dateien dann komprimieren und als zip-Datei bereitstellen. Bei dieser Generierung liegen Ähnlichkeiten zum Format epub von E-Books vor. Auch dieses Format ist letztlich eine komprimierte zip-Datei mit einzelnen Text- und Bilddateien. Heute stehen Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sich ein SCORM-Kurs ohne technische Vorkenntnisse einfach erstellen lässt. Im simpelsten Fall kann man aus

SCORM

Wer kann mit SCORM arbeiten?

einer Powerpoint-Präsentation direkt einen E-Kurs erzeugen. Damit die Daten nicht in die falschen Hände geraten, ist auch hierfür die Nutzung eines Datenraumes unerlässlich.

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Wer ist an SCORM beteiligt?

Organisiert hat den Standard am Anfang der 2000er Jahre die Advanced Distributed Learning Initiative, bei der es sich um eine Gründung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums DoD handelte. In dieser Initiative sind mehrere Standardisierungsgruppen enthalten. Die bekannteste Organisation ist wohl IEEE, also das Institute of Electrical and Electronics Engineers. Speziellere Bereiche sind durch das AICC oder Aviation Industry Computer Based Training Committee und die DCMI oder Dublin Core Meta-data Initiative abgedeckt. Schließlich gehört auch das IMS Global Learning Consortium zur ADLI. Als europäische Institutition ist die Ariadne Foundation als Partner vertreten.