Was ist Microsoft SQL?

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Das Softwarepaket MS SQL oder Microsoft SQL ist ein Datenbankmanagementsystem von Microsoft und stellt damit einen Datenbankserver bereit. Seine wesentlichen Funktionen sind das Speichern und Aufrufen von Daten im Auftrag anderer Applikationen oder auf eine Eingabe des Nutzers hin. MS SQL ist proprietär und eine Alternative zu den quelloffenen Systemen MySQL oder PostgresSQL.

SQL und relationale Datenbanken

MS SQL betreibt eine relationale Datenbank. Dieser Begriff steht für eine bestimmte Art der Organisation der gespeicherten Daten. Die mathematische Grundlage ist der Begriff der Relation, was sich in diesem Zusammenhang korrekt als Beziehung übersetzen lässt. Die Umsetzung in der Praxis erfolgt in der Form einer oder mehrerer Tabellen. In einer solchen

MS SQL

Wie ist die Datenbank ausgebaut?

Tabelle entspricht jede Spalte einem Attribut und jede Zeile einem Datensatz. Ein Datensatz trägt einen eindeutigen Schlüssel zur Identifizierung und kann in mehreren Tabellen vorkommen, die zusammen die Datenbank bilden. Für die Abfrage und für Änderungen der Daten dient das Format der SQL oder Structured Query Language. Microsoft verwendet für sein MS SQL eine eigene Version unter der Bezeichnung T-SQL für Transaction. Mit dieser Erweiterung können Abfragen mit SQL in Programme mit Verzweigungen und Schleifen eingebettet werden. Damit ergeben sich Möglichkeiten für komplexere Anfragen. Für den Benutzer vorteilhaft sind diese Erweiterungen auch, weil sie administrative Tätigkeiten automatisieren oder zumindest vereinfachen und beschleunigen können.

Technische Umsetzung von MS SQL

Das System liegt natürlich für die Betriebssysteme Windows und Windows Server vor, die von Microsoft selbst entwickelt und betreut werden. Seit 2017 ist es aber auch möglich, MS SQL unter Linux zu betreiben. Von der Herkunft des Systems ist das durchaus stimmig, denn die erste Version von MS SQL war von einem System für Unix abgeleitet. Programmiert wird MS SQL in C und in C++. Diese Sprachen ermöglichen eine schnelle Datenverarbeitung. Für den Betrieb von großen Datenbanken hat das für den Nutzer unmittelbar spürbare Auswirkungen.

Auf einer höheren Abstraktionsstufe gliedert sich das Angebot von MS SQL in mehrere Stufen. Ein MS SQL Server ist eine Instanz. Mehrere solche Instanzen können auf einem physischen Gerät laufen, also einem Server oder einem Desktop. Eine solche Instanz wiederum kann mehrere Datenbanken umfassen. Ein MS SQL Server bietet auch etliche Services und Tools, die beispielsweise für Analyse und Reporting eingesetzt werden. Microsoft bietet mit dem SQL Server Management Studio weitere Werkzeuge für Zugriff zu Daten, für den Entwurf und die Entwicklung von Datenbanken. Mit einem virtuellen Datenraum übrigens lassen sich die wichtigsten Sätze sicher speichern.

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Herkunft und Geschichte von MS SQL

MS SQL

Was hat Microsoft damit zu tun?

Am Anfang des Systems stand eine Zusammenarbeit von Microsoft und dem Unternehmen Cybase. Ende der achtziger Jahre kam die erste Version von MS SQL heraus, die aber noch für das Betriebssystem OS/2 geschrieben war. Diese erste Version entsprach einer Anpassung eines Datenbankservers für Unix und VMS, der von Cybase entwickelt worden war. Im Jahr 1993 kam eine Version für Windows NT heraus. Microsoft stufte die Zusammenarbeit mit Cybase schrittweise zurück, bis im Jahr 1999 mit der Version 7 eine nur von Microsoft entwickelte und völlig neue Datenbank-Engine herauskam. Das Jahr 2017 markierte wiederum einen wesentlichen Schritt, weil Microsoft sein Produkt MS SQL auch für anderen Betriebssysteme öffnete. Konkret steht seither Support und Unterstützung für Red Hat Enterprise Linux, den SUSE Linux Enterprise Server, für Ubuntu und für Docker zur Verfügung.

Versionen

Bis heute im Jahr 2022 werden immer noch die Versionen SQL Server 2014, 2016 und 2017 unterstützt. Die heute stabile Version ist SQL Server 2019. Neuigkeiten in dieser Version umfassen die Möglichkeit für Big Data Clusters, die Entwicklung und das Monitoring sind verbessert und die Verwendung des Systems unter Linux ist einfacher geworden.
SQL Server 2022 steht für eine Preview bereit. Das System ist kompatibel mit Azure. Die Daten werden in der Cloud ständig repliziert und ein Recovery funktioniert voll automatisiert. Dieses System stellt den Anspruch, die sicherste Datenbanksoftware der letzten 10 Jahre zu bieten.

Editionen von Microsoft SQL

Die Editionen entsprechen nicht verschiedenen Entwicklungszeitpunkten, sondern verschiedenen Versionen für unterschiedliche Zwecke. Auch die Voraussetzungen unterscheiden sich, was zum Beispiel die Anforderungen an die Hardware betrifft. Naheliegenderweise sind auch die verfügbaren Funktionen und nicht zuletzt die Kosten auf die Verwendung angepasst. Allgemein bieten höherwertige Editionen die Verwendung von mehr Arbeitsspeicher und einer

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Welche Unterschiede bestehen?

größere Zahl von Prozessoren.

Es stehen Editionen mit suggestiven Bezeichnungen zur Verfügung wie Datacenter, Business Intelligence und Developer. Ein Spitzenmodell ist die Edition Enterprise. Sie erlaubt das Erzeugen und das Management von Clustern. Jeder Knoten in einem Cluster entspricht einer Instanz von MS SQL. Das System kann 12 Terabytes an Speicher adressieren und bis zu 640 Prozessorkerne unterstützen. Die Größe einer Datenbank kann bis zu 524 Petabytes betragen. Die Standard Edition kann nur eine geringere Zahl von Instanzen kontrollieren als die Enterprise. Auch ist kein Erweitern des Arbeitsspeichers während des Betriebs möglich, was Enterprise zulässt.

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Mit der Edition Web steht eine kostengünstige Möglichkeit für den Betrieb von Datenbanken mit Webservern zur Verfügung. Die Edition Express schließlich ist kostenlos erhältlich. Wie man erwarten würde, ist sie die Edition von MS SQL mit den weitgehendsten Einschränkungen. Mit neueren Versionen sind diese aber auch schrittweise geringer geworden. Die kostenlose Express Edition von MS SQL ermöglicht heute 4 CPU-Kerne, 1,4 GByte pro Instanz und einen maximalen Umfang pro Datenbank von 10 GByte.